Trapping - Überfüllung

Wenn im Druck mehrere Farben aneinander stossen, kann es durch Passerfehler zu Blitzern zu kommen. Dieser Artikel beschreibt die Problematik und den Einstaz von Über- bzw. Unterfüllungen respektive von Rückzügen, wenn eine Sekundärfarbe auf Weiss steht und eine Überfüllung des Hintergrund deshalb nicht möglich ist.








1.1: Der Buchstabe A wird mit 100% Magenta auf den 50% Cyan-Hintergrund gedruckt, die Schrift wird im Hintergrund ausgespart.

1.2: Ein Passerfehler im Magenta erzeugt im ausgesparten Hintergrund einen Blitzer.

1.3: Durch Über- bzw. Unterfüllung wurde der Cyan-Hintergrund ein wenig unter das A gezogen.

1.4: Der selbe Passerfehler wie in 1.2 fällt hier durch die Unterfüllung kaum auf.

1.5: Eine Alternative zur Überfüllung wäre das Überdrucken des Hintergrunds. Dadurch wird allerdings die Farbigkeit des A erheblich beeinflusst.







2.1 - 2.4: Die Abbildung 2.1 entsteht durch das Übereinanderdrucken von Gelb (2.2), Cyan (2.3) und Magenta (2.4)







3.1: Das Erscheinungsbild, wie es vom Design her eigentlich gewünscht ist, ohne Überfüllung.

3.2: Ein Passerfehler im Gelb ohne Überfüllung.

3.3: Ein Passerfehler im Cyan ohne Überfüllung.

3.4: Ein Passerfehler im Magenta ohne Überfüllung.







4.1: Die gleiche Form wie in 3.1 mit Überfüllung. In diesem Fall wird die Farbe des Punktes (Magenta) unter den grünen Hintergrund gezogen

4.2: Der selbe Passerfehler im Gelb wie in 3.2 wird durch die Überfüllung nahezu kompensiert.

4.3: Der selbe Passerfehler im Cyan wie in 3.3. Der Passerfehler wird hier zwar nicht so elegant verschleiert wie in 4.2, jedoch wird verhindert, dass das Gelb als agressive Farbe durch den Hintergrund heraus blitzt.

4.4: Der selbe Passerfehler im Magenta wie in 3.4. Hier verhindert das Überfüllen ebenfalls das Blitzen von Gelb.







5.1: Wenn eine gemischte Farbe auf Weiß steht (hier ergeben 100% Magenta und 100% Gelb das Rot), dann ist natürlich keine Über- oder Unterfüllung mehr
möglich.

5.2: Stattdessen wird hier die hellere Farbe (hier das Gelb) zurückgezogen. Dadurch bleibt am Rand des Buchstabens eine magentafarbene Kontur stehen.

5.3: Ohne Rückzug der helleren Farbe steht bei einem Passerfehler wie hier z.B. im Gelb, das gesamte Gelb neben der Fläche.

5.4: Der selbe Passerfehler im Gelb bei einer getrappten Version wie z.B. in 5.2.





Hier nochmal die Grafik 1.3 in einer Grossaufnahme, um den Effekt des Überfüllens noch ein wenig deutlicher hervorzuheben. Um diesen Effekt zu erzeugen kann man zB in Adobe Illustrator eine Kontur um den Buchstaben A mit dem selben Cyanwert wie der Hintergrund legen und diese auf Überdrucken stellen. Dadurch mischt sich das Cyan und das Magenta zu der violetten Kontur, welche einem Passerfehler den nötigen Platz lässt um mögliche Blitzer zu verhindern. Damit der Buchstabe nicht insgesamt grösser wird, wird die Kontur nach innen verlaufend angelegt. Da diese Handarbeit allerdings recht umnständlich ist, verwendet man hierfür zB in Illustrator oder Acrobat PlugIns, welche diese Aufgabe mit einstellbaren Parametern auomatisch verrichten. Allerdings kann es jedoch in Einzelfällen dennoch nötig selbst sein mit Handarbeit die nötigen Überfüllungen anzulegen. Dies ist zB dann der Fall, wenn ein Bild (Pixelinformation) überfüllt werden muss. Da diese PlugIns nur Vektordaten trappen können, muss bei einem Bild zB in Photoshop die Überfüllung manuell angelegt werden. Dies kann uU ein sehr zeitaufwendiger Vorgang sein.










pronto 2010/03/10 00:05

presstec/glossar/trapping.txt (6382 views) · Zuletzt geändert: 2010/05/23 16:30 (Externe Bearbeitung)
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