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Spektralfotometer

Im Gegensatz zu einem Densitometer, das nur die Reflexion einer Farbe durch einen bestimmten Filter misst und damit Rückschlüsse auf die Dicke der Farbschicht auf dem Bedruckstoff zulässt, misst ein Spektralfotometer durch das Beleuchten der Messfläche über das gesamte Spektrum (von infrarot bis ultraviolett) des sichtbaren Lichtes die Remissionswerte. Dadurch kann der genaue Farbort der Farbe definiert und Farbabweichungen von einem Messpunkt zum nächsten berechnet werden.

Funktionsweise

Spektralfotometer zerlegen das Spektrum des sichtbaren Lichts in eine Anzahl schmaler Bänder oder Messkanäle (in der Regel 20 bis 40 Bänder mit etwa 20 bis 10 nm Breite) und liefern für jeden Kanal einen digitalisierten Lichtstärkewert. Es misst also den Reflexionsgrad der Probe und errechnet die Farbnormwerte X, Y und Z. Der Reflexionsgrad R ist dabei durch ständige Kalibrierung auf Weiß- und Schwarzstandards unabhängig von der im Spektralphotometer benutzten Beleuchtungsquelle zu beziehen. Aus diesen Werten wird für die gemessene Farbe eine Remissionskurve aufgebaut. Diese Kurve stellt eine Art farblichen "Fingerabdruck" dar. Zur Messung wird polychromatisches Licht durch ein Prisma oder durch schmalbandigen Filter in monochromatisches Licht zerlegt. Ein Fotoelement ermittelt die vom Standard und der Probe reflektierten Lichtmengen und wertet ihr Verhältnis aus. Durch Multiplizieren der Messwerte eines jeden Bandes mit den Werten der Standards, kann man die zugehörigen Farbwerte CIE-LAB und CIE XYZ erreichen.

Verwendung im Haus

Ugra/Fogra Medienkeil V.2
EFI XF ColorVerifier

In unserer Druckvortsufe verwenden wir zwei Spektralfotometer. Einmal im Proofsystem um zu ermitteln, ob unsere Proofs farblich in der Toleranz sind. Dafür wird mit jedem Proof ein Medienkeilkeil (Bild_01) mit ausgedruckt, welcher am EFI-RIP über das PlugIn Color Verifier vermessen und mit einem Referenzprofil (Hausprofil: CMYK Profil ⇒ ISOcoatedV2.icc) verglichen wird. Aus den Unterschieden zwischen Ist- und Sollergebnis errechnen die DeltaE bzw. DeltaH Werte, welche in bestimmten Toleranzen liegen müssen, um die Vorgaben der Fogra zu erfüllen (Bild_02).

Ein weiteres Spektralfotometer kommt bei der Kalibrierung der Bildschirme zum Einsatz. Dafür werden über eine Software verschiedene Farbfelder, deren Farbwerte bekannt sind, auf dem Display ausgegeben und vom Spektralfotometer gemessen. Aus der Differenz der Ist- und Sollwerte wird dann ein Monitorprofil erstellt, welches die Ausgabe der Farben auf dem Monitor korrigiert.

Ein wichtiger Wert beim Messen auf Papier, ist das Papierweiß. Wenn zB normale (Office) Papiere für konventionelle Laserdrucker vermessen werden, muss ein Spektralfotometer mit einem UV-Sperrfilter verwendet werden, da solche Papiere optische Aufheller enthalten, die beim Messen ohne UV-Sperrfilter zu viel Blau im Papierweiß erkennen und demnach die Messergebnisse verfälschen. Die ist zB bei den meisten Papiersorten so, welche wir in unserer Xerox DC 250 verwenden und somit auch im Papier der Produktion im Offset. Aus diesem Grund wird bei unseren Proofingsystemen ein spezielles Papier verwendet, welches ohne optische Aufheller auskommt.

presstec/glossar/spektralfotometer.1288699522.txt.gz (14257 views) · Zuletzt geändert: 2011/05/25 15:24 (Externe Bearbeitung)
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