Dies ist eine alte Version des Dokuments!


ZFS Support auf Linux Debian installieren

Das ZFS1) oder Z-Filesystem wurde von SUN entwickelt, ursprünglich um die Verwaltung großer Datenmengen in zB Rechenzentren einfacher und sicherer zu machen. ZFS basiert auf Speicherpools, welche zum einen sehr einfach vergrößert werden können, ohne sich komplizierter Methoden zu bedienen um Partitionen zu vergrößern und zum anderen eine maximale Datenintegrität durch Prüfsummen, Snapshots, Mehrfach-Kopien und ein eigens entwickeltes RAID-System (RAID-Z) gewährleisten.

In meinem Fall bin ich bei der Evaluierung eins Langzeitarchivsystems auf ZFS gestoßen, vor allem durch die charmant einfache Art und Weise wie das Storage im Laufenden Betrieb vergrößert werden kann. Das hält zum Einen die initialen Kosten relativ gering und zum Anderen gibt es ausreichend Spielraum, um in die zukünftige Aufgabe quasi hineinzuwachsen. Dem hohen Stellenwert eines Langzeitarchivs hinsichtlich Datenintegrität trägt ZFS ebenfalls adäquat Rechnung und so hat sich diese Technologie bei uns in den Vordergrund gedrängt und muss sich nun intensiveren Untersuchungen stellen.

Installation

Im Debian Repository gibt es eine Fuse Variante von ZFS, welche für die ersten Gehversuche durchaus geeignet ist. Wer aber die Version des ZFSon Linux-Projektes2) haben möchte, muss sich ZFS selber kompilieren und für Debian auch die entsprechenden Pakete bauen. Diese Installationsanleitung geht hierbei von der selber kompilierten Variante aus. Zu beachten ist im Anschluss daran, dass sich die Kommandosyntax zwischen Fuse-ZFS und ZFS an manchen Stellen geringfügig unterscheidet. Erwähnenswert ist auch, dass das ZFSonLinux Projekt eine 64-Bit Variante des Betriebssystem empfiehlt. ZFS benötigt bei starker Auslastung einiges an Systemressourcen, diesem Umstand sollte man beim Sizing des Servers frühzeitig Rechnung tragen.

Zuerst laden wir uns die Quellen der aktuellen Version bei zfsonlinux.org herunter:

# wget http://github.com/downloads/zfsonlinux/spl/spl-0.6.0-rc11.tar.gz
# wget http://github.com/downloads/zfsonlinux/zfs/zfs-0.6.0-rc11.tar.gz

Als nächstes müssen die notwendigen Pakete zum kompilieren der ZFS-Quellen installiert werden:

# aptitude install build-essential gawk alien fakeroot linux-headers-$(uname -r)

Entpacken Sie anschließend den SPL Tarball und navigieren Sie in das entpackte Verzeichnis:

# tar -xvf spl-0.6.0-rc11.tar.gz
# cd spl-0.6.0-rc11/

Wenn Sie aus einem Tarball heraus installieren, können Sie mit den folgenden Schritten fortfahren. Sollten Sie einen Git-Download verwenden, müssen Sie zunächst das Skript »autogen.sh« ausführen, damit das »configure« Skript erzeugt wird.

~/spl-0.6.0-rc11# ./configure
~/spl-0.6.0-rc11# make deb

Dadurch werden die »SPL« RPMs erzeugt und mit »Alien«/fc>< in »<fc #008000>deb«-Pakete konvertiert. SPL steht für »Solaris Posix (Porting) Layer« und beinhaltet die zur Administration benötigten Utilities, Kernel Module und Development Headers. Durch die Solaris Porting Layer Module werden im Linux Kernel einige Solaris Stammfunktionen integriert.

~/spl-0.6.0-rc11# ls -l *.deb
-rw-r--r-- 1 root root   37224 13. Okt 11:23 spl_0.6.0-1_amd64.deb
-rw-r--r-- 1 root root 1796592 13. Okt 11:23 spl-modules_0.6.0-1_amd64.deb
-rw-r--r-- 1 root root   54748 13. Okt 11:23 spl-modules-devel_0.6.0-1_amd64.deb

Sie können diese Pakete nun auf Ihrem System installieren:

~/spl-0.6.0-rc11# dpkg -i *_amd64.deb

Nachdem Sie die SPL-Pakete installiert haben, können Sie die ZFS-Pakete bauen. Die ZFS Pakete enthalten die eigentlichen Kernel Module für die Bereitstellung von ZFS und deren Librarys.

Entpacken Sie den zuvor heruntergeladenen ZFS-Tarball und navigieren Sie in das entpackte Verzeichnis:

# tar -xvf zfs-0.6.0-rc11.tar.gz
# cd zfs-0.6.0-rc11/

Zum Kompilieren der ZFS-Pakete sind noch einige weitere Basispakete notwendig, welche aus dem Debian Repository nachinstalliert werden müssen:

# aptitude install zlib1g-dev uuid-dev libblkid-dev libselinux-dev parted lsscsi

Wie zuvor auch schon, können Sie hier direkt das »configure«-Skript aufrufen, wenn Sie aus dem Tarball heraus installieren. Sollten Sie die Git-Variante verwenden, müssen Sie zuerst das »autogen.sh«-Skript aufrufen, um das »configure«-Skript zu erzeugen. Im Anschluss daran erstellen Sie die benötigten »deb«-Pakete:

~/zfs-0.6.0-rc11# ./configure
~/zfs-0.6.0-rc11# make deb

Im Anschluss daran finden Sie im Installationsverzeichnis die soeben gebauten »deb«-Pakete:

~/zfs-0.6.0-rc11# ls -l *.deb
-rw-r--r-- 1 root root 2587270 13. Okt 12:15 zfs_0.6.0-1_amd64.deb
-rw-r--r-- 1 root root  280938 13. Okt 12:15 zfs-devel_0.6.0-1_amd64.deb
-rw-r--r-- 1 root root    3812 13. Okt 12:15 zfs-dracut_0.6.0-1_amd64.deb
-rw-r--r-- 1 root root 7211094 13. Okt 12:13 zfs-modules_0.6.0-1_amd64.deb
-rw-r--r-- 1 root root  242100 13. Okt 12:13 zfs-modules-devel_0.6.0-1_amd64.deb
-rw-r--r-- 1 root root   34404 13. Okt 12:15 zfs-test_0.6.0-1_amd64.deb

Sie können diese Pakete nun auf Ihrem System installieren:

~/zfs-0.6.0-rc11# dpkg -i *_amd64.deb

ZFS ist nun auf Ihrem System installiert und einsatzbereit.

pronto 2012/10/13 12:35

tux/zfs_install.1350124712.txt.gz (17593 views) · Zuletzt geändert: 2012/10/13 12:38 von wikisysop
CC Attribution-Share Alike 3.0 Unported
www.chimeric.de Valid CSS Driven by DokuWiki do yourself a favour and use a real browser - get firefox!! Recent changes RSS feed Valid XHTML 1.0