[[:tux|{{ :linux.png?40|}}]] ===== Festplatte partitionieren, formatieren und mounten ===== Eine neue Festplatte braucht eine Partition, muss mit einem Dateisystem formatiert sein und soll permanent gemountet werden. Dieses Tutorial beschreibt das Prozedere auf Linux/Debian mit >>ext3<< als Dateisystem. Zuerst schauen wir uns die vorhandenen Festplatten an. Im folgenden Beispiel wurde eine dritte Festplatte in einen Server eingebaut, welche erwartungsgemäß als >>/dev/sdc<< gelistet wird: # fdisk -l Disk /dev/sda: 249.5 GB, 249510756352 bytes 255 heads, 63 sectors/track, 30334 cylinders Units = cylinders of 16065 * 512 = 8225280 bytes Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes Disk identifier: 0x00089fb9 Device Boot Start End Blocks Id System /dev/sda1 * 1 4864 39061504 83 Linux /dev/sda2 4864 12158 58593280 83 Linux /dev/sda3 12158 24316 97655808 83 Linux /dev/sda4 24316 30273 47850497 5 Extended /dev/sda5 24316 29179 39061504 83 Linux /dev/sda6 29179 30273 8787968 82 Linux swap / Solaris Disk /dev/sdb: 249.5 GB, 249510756352 bytes 255 heads, 63 sectors/track, 30334 cylinders Units = cylinders of 16065 * 512 = 8225280 bytes Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes Disk identifier: 0x0001390d Device Boot Start End Blocks Id System /dev/sdb1 1 26747 214842368 83 Linux Disk /dev/sdc: 999.7 GB, 999653638144 bytes 255 heads, 63 sectors/track, 121534 cylinders Units = cylinders of 16065 * 512 = 8225280 bytes Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes Disk identifier: 0x00000000 Disk /dev/sdc doesn't contain a valid partition table Zuerst muss diese Festplatte partitioniert werden: # fdisk /dev/sdc Im >>fdisk<<-Menü drücken Sie >>n<< für >>add new partition<<; wenn Sie die Partition als primäre Partition anlegen möchten, drücken sie >>p<< für >>primary<<; wenn es die erste Partition auf der Festplatte ist, drücken Sie >>1<<. Um Ihre Eingaben zu überprüfen, drücken Sie >>p<< für >>print partition table<<; sind Ihre Eingaben in Ordnung, drücken Sie >>w<< für >>write table to disk and exit<<. Im Anschluss daran steht Ihnen die Partition >>/dev/sdc1<< zur Verfügung. Jetzt schreiben Sie das Dateisystem auf diese Partition: # mkfs.ext3 /dev/sdc1 Danach können Sie die fertige Festplatte im System mounten: # mount /dev/sdc1 ///pfad/zum/mountpoint// Um diese Festplatte bzw Partition beim Systemstart automatisch einzuhängen, müssen Sie diese in der Datei >>/etc/fstab<< eintragen: . . . /dev/sdc1 ///pfad/zum/mountpoint// ext3 rw,user 0 0 Es ist jedoch problematisch die Partition mit ihrer Gerätedatei in der >>/etc/fstab<< anzusprechen, weil diese Bezeichnungen nicht immer fest an einer Stelle bleiben, sondern der Reihe nach vergeben werden. Das bedeutet, wenn Sie zB drei Festplatten im System haben, werden diese beim Booten des Systems der Reihe nach mit >>/dev/sda<<, >>/dev/sdb<< und >>/dev/sdc<< initialisiert. Fällt nun die zweite Platte >>/dev/sdb<< aus dem System heraus und das System hat nunmehr nur noch zwei Platten, werden diese mit >>/dev/sda<< und >>/dev/sdb<< benannt. Die Platte, die zuvor noch >>/dev/sdc<< gewesen ist, ist nun >>/dev/sdb<<. Das kann für Verwirrung sorgen aber auch im Desaster enden, deshalb ist es eine gute Idee, die Festplatten zumindest bei automatisierten Vorgängen wie durch die >>/etc/fstab<< nicht mit ihrer Gerätedatei anzusprechen sondern mit ihren >>Universal Unique Identifier<< (UUID) Die >>UUID<< der Festplatten bzw der angelgten Partitionen finden Sie zB im Verzeichnis >>/dev/disk/by-uuid<<: # ls -l /dev/disk/by-uuid/ insgesamt 0 lrwxrwxrwx 1 root root 10 8. Nov 15:24 37210aca-b64b-4912-a888-b580cdbe206e -> ../../sdc1 lrwxrwxrwx 1 root root 10 8. Nov 15:21 627d8eee-576a-4d9d-8f26-41f149e7cb21 -> ../../sda6 lrwxrwxrwx 1 root root 10 8. Nov 15:21 777a7b3e-2a69-4daa-bf84-8dbdd4013fdd -> ../../sda1 lrwxrwxrwx 1 root root 10 8. Nov 15:21 9ee70678-64e2-4c43-bf3d-eaad07591d5c -> ../../sda7 lrwxrwxrwx 1 root root 10 8. Nov 15:21 b127e46f-10e8-4537-a1ed-7b8297d560cb -> ../../sda8 lrwxrwxrwx 1 root root 10 8. Nov 15:21 c7927db0-110f-44c8-a354-ac4e24d94a08 -> ../../sda9 lrwxrwxrwx 1 root root 10 8. Nov 15:21 c8950909-946a-4da5-9283-56adea8f2e6f -> ../../sda5 lrwxrwxrwx 1 root root 10 8. Nov 15:24 f839a1df-02d3-49e7-9b0b-27f0eb184005 -> ../../sdb1 Oder mit dem Kommando >>blkid<<: # blkid /dev/sda1: UUID="777a7b3e-2a69-4daa-bf84-8dbdd4013fdd" TYPE="ext3" /dev/sda5: UUID="c8950909-946a-4da5-9283-56adea8f2e6f" TYPE="ext3" /dev/sda6: UUID="627d8eee-576a-4d9d-8f26-41f149e7cb21" TYPE="ext3" /dev/sda7: UUID="9ee70678-64e2-4c43-bf3d-eaad07591d5c" TYPE="swap" /dev/sda8: UUID="b127e46f-10e8-4537-a1ed-7b8297d560cb" TYPE="ext3" /dev/sda9: UUID="c7927db0-110f-44c8-a354-ac4e24d94a08" TYPE="ext3" /dev/sdb1: UUID="f839a1df-02d3-49e7-9b0b-27f0eb184005" TYPE="ext3" /dev/sdc1: UUID="37210aca-b64b-4912-a888-b580cdbe206e" TYPE="ext3" Mit dieser >>UUID<< können Sie nun einen passenden Eintrag in der Datei >>/etc/fstab<< vornehmen. Da die Zuordnung bzw. der Symlink der >>UUID<< zu der Gerätedatei dynamisch beim initialisieren des Kernels erstellt wird, wandern die Gerätedateien mit den UUIDs mit, wenn dazwischen mal eine Platte wegfallen sollte: . . . UUID=37210aca-b64b-4912-a888-b580cdbe206e ///pfad/zum/mountpoint// ext3 rw,user 0 0 --- //pronto 2012/11/14 15:41// {{keywords>festplatte formatieren fdisk mkfs.ext3 ext3}}